Messitsch Magazin bis 1989
Das 1989 in Leipzig erschienene Fan-Zine bot einen vielschichtigen und satirischen Einblick in die alternative Musik- und Kulturszene der DDR mit Schwerpunkt auf die Leipziger Indie- und Punkszene. Mit einem derben, ironischem Ton schildert es das raue, aber lebendige Erlebnis von Underground-Konzerten und die Energie der lokalen Bands – von spontanen Bühnenauftritten bis zu selbst produzierten Platten bzw. Kassetten. Neben persönlichen Anekdoten und pointierten Kritiken am Mainstream sowie den Herausforderungen des damaligen Musikbusiness zeigt das Fan-Zine auch die rebellische DIY-Haltung der Szene.
Es wird deutlich, dass hier nicht nur Musik, sondern auch ein Lebensgefühl und ein Anspruch an künstlerische Freiheit zelebriert werden, was dem Zine seinen authentischen und zeittypischen Charme verleiht.
Die Autoren waren zum Teil selbst Musiker der Szene, Comiczeichner oder einfach nur gute Beobachter.
Messitsch war kein Teil der offiziellen Zeitschriftenlandschaft der DDR sondern so genanntes Samisdat neben anderen Publikationen der Leipziger "Underground"-Szene wie der eher literarischeSno-Boy.
Die Messitsch Ausgaben in Leipzig ist ein provokantes und vielschichtiges Fan‑Zine, das die raue und rebellische Underground-Musikszene der DDR dokumentiert. Es vereint pointierte Konzertberichte, scharfzüngige Interviews und humorvolle Essays – alles in einem derben, unverblümten Sprachstil, der das Lebensgefühl der Zeit authentisch einfängt. Die Texte kritisieren nicht nur die oftmals stockende Kulturpolitik und den Zwiespalt zwischen künstlerischer Freiheit und kommerziellen Zwängen, sondern zeigen auch die Begeisterung und Frustration der jungen Musiker. So wird beispielsweise der Gegensatz zwischen den improvisierten, unkonventionellen Live-Auftritten der Bands und den Erwartungen des etablierten Musikbetriebs humorvoll und bissig beleuchtet ( , ). Ein weiteres zentrales Motiv der Ausgabe ist die Darstellung des DIY‑Ethos der Szene: Die Bands produzieren ihre eigenen Tonträger, organisieren spontane Konzerte in Clubs und experimentieren mit unkonventionellen Sounds – oft begleitet von skurrilen Anekdoten und absurden Situationen im Konzertalltag ( , ). Dabei kommt auch die ironische Selbstkritik der Musiker zum Ausdruck, etwa wenn sie sich über technische Pannen, unerwartete Bühnenshows oder gar den Mangel an "echter" Indie-Musik festmachen. Abgerundet wird das Bild durch Interviews, in denen auch Themen wie Geschlechterrollen in der Rockmusik und das Verhältnis zur offiziellen Kulturkritik aufgegriffen werden. , ). Insgesamt liefert die Messitsch Ausgabe ein authentisches Porträt der subversiven, energiegeladenen Musik- und Kulturszene in Ostdeutschland vor der Wende, die sich bewusst von offiziellen Strukturen abgrenzte und mit ihrer unkonventionellen und rebellischen Art Eindruck hinterließ.
Messitsch Nr. X - 1988
Messitsch Nr. 3 - 1989
Seite 1 – Editorial „Wenn euch das schlechte Gewissen plagt, ob meiner journalistischen Selbstfindugsversuche …“) (Walter) reagiert auf die Drohung eines Autors/Lesers, künftig im „Spex‑Schmuddel‑Stil“ zu schreiben, und richtet einen Appell an alle, die über oberflächliche Beiträge hinwegsehen sollen. Aber hallo! Seite 2 – Waltons Go (Andreas Falkenstein) „Es muß schon eine Band sein, fUr die es sich lohnt 16 Mark auszugeben….…“ Der Bericht Live-Konzert – unter anderem wird erwähnt, dass es sich lohnt, für den Besuch auch ungewöhnliche Umstände in Kauf zu nehmen (z. B. „von einem Berliner Schwarztaxifahrer beschissen zu werden“). Dabei wird konkret erwähnt, dass im berichteten Fall auch eine Band namens Waltons auftritt, die man bislang nur aus dem Radio kennt. Seite 6 – Interview mit Golden Zitronen (HC Cäsar) • Überschrift: „Erzählt mal allgemein was über die GO1D3N3N ZITRONEN !“ „und ich sach noch: Trink nicht dieses gelbe Zeuch….“ Interview (mit Kürzeln wie „M.“) nach allgemeinen Informationen zu den Golden Zitronen. Es geht um den allerersten Auftritt der Band in der DDR, die Reaktionen des Publikums und weitere Details zur Arbeitsweise der Golden Zitronen. Seite 10 – COMIC - Schwarwel „El Depressivo – UNHEIMLICHE BEGEGNUNG IM VIS-A-VIS“ Seite 11 – Tapekritik „LOVE BY GEYER“ (Die Vision) und „THE REAL DEAL“ (Hodscha) „THE REAL DEAL- drei Mannen gegen den Guten Geschmaok“ Seite ff – Tapekritik „Tishvaisings“ - Fast Food - (FxF) und NEUROT (Halt an) (Schwarwel / Joey) Seite ff – Tapekritik DIE ART „DRY“ (Rabe) und SANDBERG (Hodscha) Seite 17 – EXPANDER DES FORTSCHRITTS (im Interview mit Walter vom die Vogelweide) Seite 21 - Zweimal BEATNIGS und zurück (FF Dabei) Furchtbar langer Verriß der Band Beatnigs Seite 27 - Vorletzte Meldungen Gossip und wichtige Gerüchte Seite 28 - Comic - Starker Mann (Schwarwel)